Wer ein Haus auf seinem Baugrundstück errichten will, möchte sicher sein, dass das Fundament fest und sicher im Boden steht. Wird das nicht beachtet, kann das unangenehme Folgen, wie beispielsweise Risse in den Wänden oder aufsteigende Feuchtigkeit vom Keller nach sich ziehen. Mit einem Bodengutachten, welches vor dem Bau erstellt wird, kann sich der Bauherr gegen solche Risiken absichern. Selbst wenn die benachbarten Grundstücke bereits bebaut sind: Das Bodengutachten ist ebenso wichtig, wie der Bebauungsplan und die Erschließung des Baugrundstücks.
Alles schief - oder was?
Ist das Fundament gelegt, wird der Bau darüber errichtet. Da kommt einiges an Gewicht zusammen, auch bei einem ganz normalen Einfamilienhaus. Sind Lehm und lockerer Sand unter dem Fundament, dann kann der Boden das Haus nicht tragen: Es wird sich zu einer Seite neigen. Bei einem Bodengutachten wird mit einem Kernbohrer an den Stellen in die Erde gebohrt, auf denen später die Ecken des Hauses stehen sollen. Die Proben aus der Tiefe zeigen genau die Schichtung des Bodens, auf dem später das Haus errichtet werden soll.
Der Fachmann sieht daran, wie tragfähig und belastbar der Boden ist und wie die Wasserverhältnisse sind. Dabei werden die Bodenproben bei einem Einfamilienhaus bis zu sechs Meter tief entnommen. So ist der Bauherr wirklich sicher, dass sein Haus sicher steht. Sollte das Bodengutachten ergeben, dass der Grund nicht ganz so tragfähig ist, wie ursprünglich gedacht, dann empfiehlt der Gutachter, wie das neue Haus sicher gegründet werden kann. Dabei werden unterschiedliche Verfahren angewendet: Entweder wird der Boden verdichtet oder teilweise ausgetauscht, oder es werden Pfähle in den Grund gerammt.
Das Grundwasser ist wesentlich
Mit einem Bodengutachten wird neben der Tragfähigkeit des Baugrundes auch festgestellt, wie sich das Grundwasser in der Tiefe der Erdschichten verhält. Ist der Grundwasserspiegel hoch oder staut sich Sickerwasser im Gelände, weil das Haus an einem Hang errichtet werden soll, dann kann das später zu Problemen im Haus führen. Drückt Wasser dauerhaft auf die Gebäudedichtung, muss zusätzlich eine gute Drainage rund um das Haus gelegt werden. Wird das unterlassen, dann können die Wände im Lauf der Zeit feucht und nass werden. Ist der Grundwasserstand hoch, dann wählt der Architekt oft eine sogenannte Weiße Wanne: Für die Wände des Kellers wird ein spezieller Beton verwendet, der dank seiner Mischung undurchlässig gegen Wasser ist. Wird das Haus ohne Keller gebaut und auf einer Bodenplatte errichtet, dann kann diese bei ungünstigen Grundwasserverhältnissen ebenfalls aufschwimmen.